WANN WARST DU DAS LETZTE MAL KREATIV? - und ich meine nicht basteln, malen oder schreiben.
Hä? Was meine ich dann, magst du dich fragen.
Vielleicht poppt auch direkt der Gedanke in dein Hirn: „Ich bin gar nicht kreativ.“
Ein Glaubenssatz, den viele Menschen im Laufe ihrer Schulzeit übernehmen – weil Kreativität in der Schule grundsätzlich eher selten gerne gesehen ist. Der Kunstunterricht ist da fast noch der kreativste Raum, in dem Gestaltung und „Out of the Box“-Denken erlaubt ist. Und dann kommen die Noten ins Spiel – und schon ist auch dort die Kreativität geblockt.
Kennst du diese fleischfressenden Pflanzen, die bei der kleinsten Berührung – zack – ihre Fangöffnung schließen? Die Kreativität ist ein bisschen so ähnlich. Wird sie auch nur zart berührt mit dem Wunsch nach ergebnisorientiertem und effizientem Arbeiten oder mit der Angst vor Bewertung – zack – macht sie zu.
Und was ist Kreativität überhaupt? Gibt es wirklich Menschen, die gar nicht kreativ sind?
Ich gehe diesen Fragen ein wenig auf den Grund und mag dich mitnehmen zu meiner Definition von Kreativität – und warum ich sie für eine der wichtigsten Eigenschaften der Menschheit halte. Gerade – und besonders – in Zeiten von KI.
Aber erstmal zur Definition. Dazu hat mir Google KI folgendes ausgespuckt:
Kreativität, per Definition, ist die Fähigkeit, etwas Neues und Originelles zu erschaffen oder Probleme auf ungewöhnliche Weise zu lösen. Es geht darum, Ideen zu entwickeln, die sowohl neuartig als auch nützlich sind, und diese in die Tat umzusetzen. Kreativität ist nicht nur auf künstlerische Bereiche beschränkt, sondern umfasst auch wissenschaftliche, technische und soziale Innovationen.
Aha! Da steht ja erstmal nichts über Malen, Zeichnen oder überhaupt künstlerisches Gestalten. Kreativität hat offensichtlich etwas damit zu tun, etwas zu erschaffen – oder aber „um die Ecke“ zu denken.
Dann nehme ich dich jetzt mal mit und zeige dir, wann ich das letzte Mal kreativ war.
Gerade gestern war ich bei einem großartigen Dayretreat von Annika Klaus zum Thema verkörperte Kreativität. Und ja, wir haben auch gebastelt.
Aber meine Kreativität fing schon viel früher an:
Ich hatte schlecht geschlafen, bin zu lange im Bett geblieben, hab mich beim Fertigmachen total in der Zeit vertan und war mega spät dran. Mein Frühstück stand noch in der Küche, der Tee fing an kalt zu werden – und Zähne geputzt hatte ich auch noch nicht.
Was tun?
Kreative Lösung finden.
Ich hab meine Reisezahnbürste geholt, Zahnpasta geschnappt, Tee in den Thermosbecher umgefüllt und meinen Quark mit Erdbeeren in eine Metalldose mit Deckel gepackt. Alles ab in die Tasche – und los ging’s. Den Tee hab ich auf der Fahrt getrunken, den Quark vor Ort gegessen und dann stand ich da plötzlich mit der Zahnbürste in der Hand mitten im Raum.
„Was hast du vor?“, fragte Kathrin.
„Zähneputzen?“
Peinlicher Moment? Nein, gar nicht. Einfach eine kreative Lösung für ein Alltagsproblem.
Kennst du das?
Siehst du – auch du bist kreativ. Selbst wenn du nicht zeichnen oder basteln magst. Kreativität ist Teil unseres Mensch seins.
Über das Können mag ich ganz kurz sprechen.
Denn der Gedanke „Ich kann das nicht“ ist oft ein alter Glaubenssatz, der aus all den Bewertungen in unserem Leben stammt.
Ich mag dich einladen, wenn dieser Gedanke das nächste Mal auftaucht, kurz innezuhalten und dich selbst zu fragen:
Will ich das überhaupt?
Also – würdest du gerne zeichnen können? Oder kochen? Oder basteln?
Wenn die Antwort „Ja“ ist – dann probier es aus. Du musst es niemandem zeigen. Du musst niemanden zum Essen einladen. Tu es nur für dich.
So wie ich diesen Artikel gerade (mehr oder weniger) für mich schreibe – weil mich das Thema gerade bewegt.
Die Kreativität liebt den Prozess der Entstehung – den Flow. Dieses Versunken-Sein im Tun, ohne auf ein bestimmtes Endergebnis hinzuarbeiten.
Unser Gehirn schüttet dann Dopamin und Serotonin aus – Kreativität macht Spaß!
Ein kleiner Praxistipp von mir:
Wenn du anfangen möchtest zu zeichnen – egal ob Sketchnotes oder abstrakte Bilder mit Acrylfarben: Fang klein an.
Kauf dir einen kleinen Block, ein Skizzenbuch oder so einen Ring mit kleinen Blättern.
Eine große weiße Fläche kann einschüchtern – und dann fängst du vielleicht gar nicht erst an. Eine kleine Fläche verzeiht viel und ist schnell gefüllt. Du siehst schnelle Ergebnisse – das motiviert.
Auf meinem Instagram-Account @janaschumann.kreativ findest du ein paar kurze, einfache Sketchnote-Anleitungen auf Post-its. Probier’s einfach mal aus. Oder du fängst mit meinem Freebie an, dem Sketchnotes Starter Guide für Familien.
Kreativität leben – gerade jetzt
Gerade und besonders in Zeiten von KI möchte ich dich ermutigen:
Lebe deine Kreativität!
Schenk ihr Raum – in dieser schnelllebigen Welt. Lass dein Gehirn zur Ruhe kommen im Flow einer Tätigkeit, die nicht effizient, nicht perfekt und nicht „instagramable“ sein muss.
Weil sie einfach nur gut tut. Echt ist. Erfüllend.
Warum ich das weiß?
Weil ich letztes Wochenende beim Dayretreat von Annika Klaus insgesamt 9 Stunden voller verkörperter Kreativität in Gemeinschaft verbracht habe. Es war großartig. Berührend. Verbindend. Nährend.
Und ja, wir haben auch gebastelt und gemalt. ;)
Einige kreative Ideen sind in mein Ideenglas gewandert und warten jetzt darauf, umgesetzt zu werden.
Kleiner Spoiler:
Wenn du auch Lust hast, deiner Kreativität in Gemeinschaft Raum zu geben – dann kommt da im Herbst vielleicht etwas, das dich interessieren könnte...